Chuseok - koreanisches Erntedankfest

Seit einigen Wochen ist hier in Korea das Feiertagsfieber ausgebrochen. Übermorgen beginnt nämlich Chuseok. Das ist eines der wichtigsten Feste in Korea. Vergleichbar in etwa mit dem deutschen Erntedankfest. Die Feiertage finden jedes Jahr an einem anderen Datum statt, denn Chuseok wird nach dem Mondkalender berechnet, so dass das Fest immer an Vollmondtagen statt findet. 
Traditionell kommt an diesen Tag die Familie im Haus zusammen, bereitet viele Speisen vor und ehrt die Vorfahren und Familienältesten mit einer bestimmten Zeremonie. Dazu wird ein kleiner Altar aufgebaut an dem symbolisch kleine Essensgaben aufgebaut werden. 
Vor dem Fest muss also allerhand vorbereitet werden: Essen eingekauft, das Haus hergerichtet und Geschenke für Familie, Verwandte und Freunde müssen besorgt werden. 
Einige Tage vor Chuseok ist dann auch das ganze Land im Aufbruch, weil jeder zu seiner Familie fährt. Und so sind Zugtickets schon Monate im Voraus ausverkauft und die Straßen überfüllt. 
In Seoul wird es dann über die Feiertage angenehm leer, weil eben die meisten Zugezogenen wieder zu ihren Familien aufs Land fahren. 
In den Supermärkten gibt es schon seit Wochen Geschenke, meist Essenspräsente, im Angebot. Am beliebtesten sind Obst, Fisch, Alkohol, aber auch Schinken und Kräuter, Wurzeln und Süßigkeiten.





An Chuseok tragen die Koreaner auch ihre traditionelle Kleidung, den Hanbok. In den Kaufhäusern kann man vorab schon die Verkäuferinnen in der Kleidung bewundern und man kann sich natürlich auch selbst damit eindecken. 


Am Sonntag hatte ich mich mal wieder für ein Touri bzw. Ausländerprogramm der Stadt Seoul anlässlich der Chuseok Feierlichkeiten angemeldet. Man kann sich ja nicht genug als Ausländer blamieren. :-) Ich finde solche Veranstaltungen eigentlich sehr peinlich, aber man muss ja alles einmal mitmachen. 
Im Grunde war es eine sehr lockere Veranstaltung. Es gab einen kleinen Flohmarkt und man konnte an verschiedenen Ständen typisch koreanische Dinge ausprobieren. Wie etwa Kalligraphie, Strohfiguren basteln oder Reiskuchen probieren. 


Reiskuchen macht man, indem man Reis so lange mit einem Hammer bearbeitet, bis er zu einem klebrigen Teig wird, den man dann mit Nuss oder anderen Dingen befüllt. Eine ziemlich anstrengende Prozedur. 


Außerdem gab es noch verschiedene Spiele, die man ausprobieren konnte. Wie etwa ein Pfeil Spiel, bei dem man mit einem Pfeil in das Behältnis treffen musste. Ganz schön schwierig, ich habe kein einziges Mal getroffen.
Und das beste zum Schluss. Man konnte die koreanische Tracht anprobieren, den Hanbok. Ich dachte zwar immer, dass mir ein Dirndl als Deutsche viel besser steht, aber ich war positiv überrascht. So schlecht gefiehl mir der Hanbok gar nicht. Er war nur untenrum, was man hier nicht sieht, leider etwas zu kurz. :-) Aber das Problem werde ich in Korea noch öfter haben.



Und so ein Altar wird dann zuhause zu den Feierlichkeiten aufgebaut. Ich bin gespannt, wie die Feiertage ablaufen werden. Viele Geschäfte sind geschlossen und die meisten Koreaner haben Urlaub. Meine Gastfamilie feiert leider kein Chuseok, deswegen werde ich es nur indirekt mitbekommen. Aber ich freue mich trotzdem schon auf die nächsten Tage. 


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