Gelber Sand

Frühlingszeit ist in Korea auch die Zeit des Gelben Sandes. Das Ganze ist eine unangenehme Erscheinung. Durch die ungünstige Windrichtung im Frühjahr, gelangt der Sand aus den Wüsten Chinas und der Mongolei bis nach Ostasien, sprich die Südküste Chinas, Japan und Korea. Dabei nimmt dieser Sandsturm während seiner Reise gefährliche Giftstoffe auf, die zum Beispiel durch die ganzen Industrieanlagen in China in die Luft ausgestoßen werden.
Das Phänomen des Gelben Sandes hat sich dieses Jahr zum Glück bisher nicht zu oft gezeigt. Etwa Ende März habe ich dieses Foto vom Namsan Berg aus gemacht. Das ist ein Berg mitten in Seoul, von dem aus man normalerweise eine Panorama Sicht über Seoul hat. Das war der bisher "schlimmste" Tag, den ich hier in Korea mit Smog erlebt habe.


Von der Stadt erkennt man auf dem Bild nur noch wenig. Aber solche Tage waren, wie gesagt, bis jetzt die Ausnahme.
Für mich war es jedoch eine ganz neue Erfahrung, da ich von Deutschland aus niemals Probleme mit der Luft hatte. Das Thema Luftverschmutzung kannte ich nur aus Zeitungsartikeln und Fernsehberichten.
Aber wenn man so etwas wirklich einmal hautnah miterlebt hat, lernt man saubere Luft zu schätzen und nimmt es nicht mehr als Selbstverständlichkeit hin.

Was macht man also, wenn sich solch ein Smog über die Stadt gelegt hat? Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Wenn möglich zuhause bleiben oder man setzt sich eine Atemmaske auf. (Natürlich gibt es noch die dritte Möglichkeit ohne Atemmaske rauszugehen. Was auch einige Menschen machen.)


In Europa ist es ganz ungewohnt Menschen mit so einer Maske im Gesicht in der Öffentlichkeit zu sehen. In Asien ist es aber ganz normal. Nicht nur bei schlechten Luftverhältnissen sieht man Leute mit einer Atemmaske. Auch bei Schnupfen und Husten setzen hier die Menschen oft eine solche Maske auf, um sich nicht anzustecken oder nicht angesteckt zu werden. In Großstädten wie Seoul, wo die Mehrheit der Bewohner täglich mit Bus und Bahn unterwegs sind, ist das ein gutes Hilfsmittel. 
Auch wenn man mal ein kleines Hautproblem hat ist so eine Maske ganz vorteilhaft. Da lässt sich einiges einfach mal so verstecken. 
Mir sind die meisten Atemmasken irgendwie zu groß und ich komme mir damit noch lächerlicher vor als sowieso schon. Deswegen habe ich mir diese Kindermaske mit den lustigen Motiven gekauft. 



Letztens habe ich sie auch getragen als sich mein Heuschnupfen bemerkbar gemacht hat. Gegen die ganzen Pollen ist das nämlich auch ein ganz guter Schutz, wie ich festgestellt habe. Alles in allem ist diese Maske also variabel einsetzbar. 

Die Saison mit dem Gelben Sand ist nun fast vorbei. Die Luft ist schon seit Wochen stabil und relativ sauber. Wie eben in jeder anderen Großstadt der Welt. Ich finde es nur interessant zu sehen, wie die Menschen hier mit der Situation umgehen und wie es sich für mich anfühlt, etwas so Grundsätzliches wie Luft nun ganz anders wahrzunehmen. 




Kommentare

  1. Toller Artikel zum Thema "Luft". Man kann es als Mitteleuropäer eigentlich nicht fassen, wie sowas essentielles wie die Luft sooo schlecht sein kann. Luft ist überlebenswichtig und alle sollen darauf achten.... Wir haben nun für zuhause einen CO2 Sensor gekauft, der uns die Luftwerte sagt um die Qualität zu checken. Liebe Grüße

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