Terror in Südkorea - kleiner Einblick in die Geschichte

Die Geschichte könnte aus einem James Bond Film sein. Zwei Agentinnen und ein verstoßener Verwander aus einer Diktatorenfamilie.  

Kim Jong Nam - der Name macht diese Woche Schlagzeilen. Vor allem in den Südkoreanischen Nachrichten wird rauf und runter berichtet: Spezialsendungen, Expertenrunden, Rückblicke in die Vergangenheit.

Kim Jong Uns Halbbruder Kim Jong Nam


Kim Jong Nam wurde zum derzeitigen Kenntnisstand Opfer eines Anschlags, möglicherweise eines nordkoreanischen Terroranschlags.

Anschläge nordkoreanischer Agenten sind in Südkorea nichts Neues. Immer wieder gab es Konflikte und Vorfälle.

Einer der bekanntesten Anschläge ereignete sich 1968 und wird als der 21.Januar Vorfall bezeichnet.
Vor dem Hintergrund des Vietnam Krieges und den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Südkorea, versuchte Nordkorea durch einen Anschlag auf den Präsidenten die Situation in Südkorea zu destabilisieren. Dazu wurde ein Gruppe von 31 nordkoreanischen Agenten nach Südkorea entsandt. Sie kamen heimlich über die Grenze und wurden unterwegs in den Wäldern sogar von zwei Männern erkannt, die sie später bei der Polizei meldeten. Die Gruppe war jedoch schon in die Hauptstadt Seoul vorgedrungen und konnte sich unter falschen Soldatenuniformen bis in die Nähe des "Blauen Hauses" , des Präsidentensitzes, durchschlagen. 100 Meter vor dem Blauen Haus stoppte sie ein Polizeichef und es kam zu einem Schusswechsel. Einige Nordkoreaner konnten in die umliegenden Berge fliehen. Manche wurden gefasst, manchen gelang die Flucht. Dieser Anschlag traf das Herz und Machtzentrum Südkoreas und ging somit in die Geschichte ein.

festgenommer nordkoreanischer Agent  Kim Shin-Jo


Im Jahr 1969 wurde ein südkoreanisches Flugzeug der Fluggesellschaft Korean Air während eines Inlandfluges von einem nordkoreanischen Agenten entführt. Später wurden 39 Passagiere freigelassen. Jedoch blieben die Crew und sieben Passagiere für immer Geiseln im abgeschirmten Nordkorea.

1987 gab es zum wiederholten Mal einen Vorfall mit einer Korean Air Maschine. Auf dem Weg zwischen dem Irak und Südkorea wurde das Flugzeug von einer Bombe an Bord zerstört. Die Bombe wurde von zwei nordkoreanischen Agenten in das Flugzeug geschmuggelt. Beide Attentäter konnten nach Bahrain flüchten, wo der Attentäter vor der Festnahme Selbstmord beging und seine Komplizin von der südkoreanischen Regierung zum Tode verurteilt. Später wurde das Todesurteil wieder aufgehoben, da man aufgrund der Gehirnwäsche mildernde Umstände gelten ließ.

Agentin Kim Hyon-hui
Seit den 90er Jahren werden zudem immer wieder Tunnelgänge in der Grenzzone zwischen Süd- und Nordkorea gefunden. Diese Tunnel reichen oft bis zu vier Kilometer in die südkoreanische Seite. Sie dienen im Kriegsfall dazu schnelle und überraschende Angriffe zu starten. Oder werden vielleicht auf als Geheimweg für nordkoreanische Agenten benutzt. Bis heute macht die koreanische Regierung durch Fahnungsaufrufe darauf aufmerksam. Es gibt eine offizielle Notrufnummer unter der man verdächtige Personen melden kann. Es wird sogar eine hoher Finderlohn ausgeschrieben. Die Plakate gibt es bereits seit Jahrzehnten. Anhand der alten und neuen Version kann man sehen, dass die Situation nordkoreanischen Terrors immer noch aktuell ist.
Das heißt beim nächsten (Süd) Korea Besuch immer schön Augen und Ohren offen halten.






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