Ein Stück Berlin in Seoul

Wenn man die Berliner Mauer sehen will, muss man nicht nach unbedingt nach Berlin fahren. Auch in Seoul kann man ein Stück deutscher Geschichte hautnah erleben. 

Direkt am Fluss Cheonggyecheon, der mitten durch die Innenstadt fliesst und ein großer Touristenmagnet ist, findet sich ein Stück Berliner Mauer und dazu ein blauer Berliner Bär. 

Laut Inschrift soll die Berliner Mauer die Hoffnung auf ein friedlich wiedervereinigtes Korea ausdrücken. Korea sieht sich ja in vielerlei Hinsicht mit Deutschland verbunden. Deutsche Kultur, wie Musik und Essen, sind in Korea sehr beliebt. Ein weiterer Punkt ist natürlich das gemeinsame historische Schicksal eines geteilten Landes. Koreaner beobachten immer noch interessiert die Entwicklung in Deutschland. Denn die Ausmaße der Teilung Deutschlands sind ja noch bis heute spürbar. 

Deswegen ist es für Koreaner mit Blick auf Deutschland wichtig aus den deutschen Fehlern zu lernen und im Falle einer Wiedervereinigung vorbereitet zu sein. 

Es gibt in Korea einen Minister, derzeit Ryoo Kihl-Jae,  für die Wiedervereinigung und ein dazugehöriges Ministerium.

(http://en.wikipedia.org/wiki/Ministry_of_Unification)

Das Ministerum ist verantwortlich für die Nordkorea Politik Südkoreas. Es fördert den Dialog mit Nordkorea auf politischer, wirtschaftlicher, militärischer und humanitärer Basis. 

Desweiteren leitet es touristische Touren zum Berg Geumgang in Nordkorea und  koordiniert die Sonderwirtschaftszone Kaesong, die für südkoreanische und ausländische Investoren geöffnet ist. 

Das Ministerium ist auch involviert in die Familientreffen zwischen Nordkorea und Südkorea, die alle paar Jahre stattfinden. 

Ich finde es immer interessant mit Koreanern über dieses Thema zu sprechen, denn die meisten sind gegenüber Deutschen sehr aufgeschlossen. Es verbindet ja beide Länder. 

Derzeit ist es zwar kaum vorstellbar, dass es in absehbarer Zeit zu einer Wiedervereinigung kommt, aber Südkoreas Regierung versucht sich für diesen Fall schon im Vorfeld zu rüsten.