Berliner Mauer

Ein Stück deutscher Geschichte in Seoul weniger


Die Berliner Mauer in Seoul in ihrem ursprünglichen Zustand. 


Auch dies ist eine Geschichte der Zerstörung. Jedoch aus aktuellem Anlass. 

Im Jahr 2005 wurden drei Segmente der Berliner Mauer von der Stadt Berlin als Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit an die Stadt Seoul gestiftet. Die Mauer zeigt originale Graffiti und Spuren des Grenzfalls. 
Das Stück Mauer in Seoul ist offensichtlich schon allein deswegen so faszinierend, da sich Korea und Deutschland die Geschichte einer Trennung teilen. 

Doch jetzt kam ein junger Mann auf die glorreiche Idee, das Stück deutscher Geschichte für seine ganz eigenen perfiden Zwecke zu nutzen und brachte in einer Nacht und Nebelaktion eigene Graffitis großflächig auf beiden Seiten der Mauer an. 
Zudem dokumentierte er sein Vorgehen auf seinem Instagramm Kanal. 
Man könnte meinen, das sei ja halb so wild. Ist ja sowieso nur ein hässliches Stück Betonwand, oder? 

Wenn man außer Acht lässt, dass diese hässliche Betonwand ein Stück deutscher und weltweit einschneidender Geschichte ist. Und nicht dazu dienen sollte, dass sich eine einzelne Person damit selbst inszenieren will. 
Und genau darum geht es hier. 
Wichtigtuerei, kompromisslose Selbstinszenierung auf den sozialen Netzwerken, Geltungsdrang und Egoismus. 

Und ist das nicht ein typisches Merkmal der Social Media Generation? Was tun wir nicht alles für ein Bild oder ein Video mit möglichst großer Reichweite? Was tun wir nicht alles für einige Momente der Aufmerksamkeit? 
Solange dadurch keine anderen Menschen, Tiere, Natur oder Gegenstände in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es mir auch relativ egal. Aber sobald eines dieser Dinge missbraucht, missachtet oder verletzt wird, geht es uns alle etwas an. 

Und aus diesem Grund werde ich hier auch nicht den Namen oder den Kanal des Täters nennen. Denn genau das ist es ja, was er will. Seinen Namen bekannt machen. Jedoch gibt es hier noch ein paar Eindrücke aus den sozialen Netzwerken. 

Und wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, kann unter dieser Adresse selbst am Berliner Platz in Seoul vorbeikommen: 

1-7 Janggyo-dong, Jung-gu, Seoul, South Korea









 



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