Gefangene Nummer 503, die ehemalige Präsidentin Geun Hye Park



Südkoreas erste aus dem Amt entlassene Präsidentin, ist nun eine Gefangene. Am 31.März.2017 wurde sie festgenommen und in der Strafanstalt in Seoul eingesperrt. Frau Park wurde damit zur dritten Präsidentin Koreas, die eine Gefängnisstrafe abbüßen muss.
Das letzte Mal, dass ein Präsident gefangen genommen wurde, war im Jahr 1995.

Nach der anfänglichen Befragung, wartet sie bisher auf die vorläufige Gerichtsentscheidung. Die Richterin Frau Kang bestätigte die Verfügung über ihren Arrest am 31. März. Die Richterin sagte: "Es gibt ausreichende Belege von Beweisvernichtung durch Frau Park, was einen Arrest notwendig macht."
Frau Park wiederum reichte ein Unschuldigkeitsgesuch ein und verneinte alle 13 Anklagepunkte einschließlich der Anklage von Machtmissbrauch und der Annahme von Bestechungsgelden.
Diese anhaltenden Verneinungen von Anklagen und mehrere Verweigerungen von Ermittlungen wurden als Gefährdung von Beweisermittlung eingestuft. Die Richterin nahm auch die Rolle der Ex-Präsidentin im Fall der Bestechungsaffäre rund um den Vize-Chef von Samsung Electronics Herrn Jaeyong Lee in ihre Entscheidung mit auf.
Alle Koreaner warten nun gespannt auf die Verhandlungen und die Gerichtsbeschlüsse. Aus der Anklage wegen Annahme von Bestechungsgeldern würde die längste Gefängnisstrafe für Frau Park resultieren.
Es wird berichtet, dass sie 433 Milliarden Won (circa 260.000.000 Euro) Bestechungsgeld von Herrn Lee und der Samsung Gruppe erhalten habe. Experten meinen, dass die Ex-Präsidentin lebenslänglich oder ein Minimum von 10 Jahren oder mehr erwarten könnte, wenn sie schuldig gesprochen werden würde.
Im Moment muss sich Frau Park noch in den Verhandlungen beweisen und auch bevor die Verhandlungen beginnen, müssen die Staatsanwaltschaft und die Ankläger noch vieles verfizieren.
Die Staatsanwaltschaft wird wahrscheinlich den Fall Mitte April kommenden Jahres veröffentlichen. Bis dahin muss Frau Park in der Strafanstalt Seoul weiter ausharren.
Der Fall der koreanischen Präsidentin zeigt, wie einfach und umfangreich sich Personen des öffentlichen Lebens in ein Gewirr von persönlichen Beziehungen und Wirtschaft verwickeln können und somit ihre Integrität und Neutralität vor den Bürgern verlieren.
Auch im Fall des Ex-Bundeskanzlers Gerhard Schröder und seine aktuelle Position als Wirtschaftslobbyist sollte uns alle hellhörig machen und die persönlichen Beziehungen von Politikern stärker unter die Lupe nehmen.

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