Freie "Tage"

Jede Frau kennt diese Zeit im Monat, in denen man sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen und ein paar Tage später einfach wieder aufwachen möchte. Aber da muss man als Frau leider durch.
Zumindest in Deutschland ist das so.

In Korea gibt es eine gesetzliche Verordnung, die es Frauen erlaubt, während ihrer "Tage" frei zu nehmen. Dies wird dann wie ein Krankheitstag vergütet. Frauen, die diesen Tag nicht nutzen, können sich extra Lohn ausbezahlen lassen.

Dieser sogenannte "menstrual leave" wird hier auch an manchen Universitäten angewandt. So können sich Studentinnen einmal im Monat entschuldigen lassen.
Trotz konfuzianistischen Traditionen ist das moderne Korea überraschend feministisch geprägt. Heutzutage bevorzugen Eltern eher eine Tochter, gelten Frauen doch als strebsamer und gehorsamer.

Aber zurück zu den "freien Tagen". Im Grunde eine gute und auch sinnvolle Idee, leiden doch viele Frauen unter starken körperlichen Beschwerden. Doch seither wundern sich wohl viele koreanische Männer über das Mysterium, warum die Mehrheit der Frauen gerade immer am Freitag, ihre "Tage" bekommen. :-)
Ich kann mich noch an den Sportunterricht meiner Schulzeit erinnern, bei dem manch gerissene Mitschülerin zweimal im Monat ihre "Tage" bekam.
Und so hat auch dieses Gesetz in Korea starke Befürworter und Gegner.

Aber, um die aufschreienden männlichen Artgenossen zu beschwichtigen. Dieses Gesetzt wird von den meisten Arbeitgebern eher als Empfehlung verstanden. So haben die Mitarbeiterinnen theoretisch Anspruch auf den "menstrual leave", aber die wenigsten machen davon wirklich Gebrauch.Zu stark der Druck allzeit einatzbereit zu sein. In Korea herrscht sowohl während der Schullaufbahn als auch im Job ein immenser Konkurrenzdruck.
Und so bleibt es bei einer grundsätzlich tollen Idee, die aber sowohl von Frauenseite als auch von Firmenseite leider sabotiert wird.






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