Kebab Boom in Fernost




Den Sieg Currywurst gegen Kebab hat in Korea definitiv der Kebab gewonnen. Im Wettstreit um den neuesten Gaumenkitzel stehen derzeit Kebab Restaurants und Imbisse ganz weit oben.
Angefangen hat alles im einst heruntergekommenen und negativ verschrienen Viertel Itaewon in Seoul. Dieser Ort war schon immer vom US Militär beherrscht und diente als Vergnügungsviertel der US Soldaten direkt neben ihren militärischen Stützpunkten. Itaewon wurde von den Koreanern selbst lange Zeit gemieden und hatte einen denkbar schlechten Ruf. Es rankten sich zahlreiche Gerüchte, schlimme Geschichten und Skandale um das Viertel. Manches mehr, manches weniger wahr.
Und mit der Zeit siedelten sich in Itaewon auch andere Migrantengruppen an. Die Miet- und Grundstückspreise waren dort eben sehr günstig.
Und so entstand dort auch eine wachsende Gruppe aus den orientalischen Ländern In Itaewon steht auch die größte Moschee Koreas.


Aber in den letzten Jahren entwickelte sich Itaewon immer mehr von einem Geheimtipp für exotisches Essen zum trendigen Ausgehviertel mit vielen Clubs, Cafes, Bars und Restaurants. Durch den rasant steigenden Zulauf profitieren natürlich auch die Anwohner. Es gibt darunter auch viele geschäftstüchtige türkische Einwanderer, die sich von einer kleinen, schäbigen Imbissbude nun zu einem schicken Restaurant gemausert haben. Oder sie betreiben eine Döner Imbisskette. 
Viele von ihnen haben klein angefangen. Mit mobilen Döner Imbisswägen waren sie vor allem Abends in den Ausgevierteln Seouls unterwegs. Und die harte Arbeit hat sich meistens ausgezahlt. Denn der Döner kam bei den Koreanern an und die Geschäfte gingen gut. 
Und nun kann man immer öfter in solch schönen Restaurants seinen Pide oder Dönerspieß genießen. 
Die Grundstückspreise in Itaewon sind parallel dazu auch explodiert und neben den afrikanischen Barbershops und syrischen Lebensmittelhändler eröffnen schon eine Reihe von Starbucks Filialen. 
So geheheim ist Itaewon also nicht mehr. 




Dennoch, wer Lust auf etwas exotisches hat findet in Itaewon garantiert etwas Neues. Von Russisch bis Halal ist alles da. 
Ich selbst war schon einige Male hier im türksichen Restaurant essen. Und wurde auch gleich für eine Landsmännin gehalten. Aber das sind Türken und Deutsche ja eigentlich fast schon. :-D

Der einzige Wehrmutstropfen beim koreanischen Döner:  Die Portionen vor allem beim Döner Kebab fallen deutlich kleiner aus, als man es von der deutschen Ausführung kennt. 



Und auch für die süße kulinarische Variante ist gesorgt. Die türkischen Eisverkäufer sind auf Seouls Straßen nicht zu übersehen und zu überhören. Mit ihrem artistischen Einsatz kommen sie bei Koreanern und Touristen jedenfalls gut an.

Wie man sieht ist türkisches Essen im Korea momentan einfach der Hit.
Und für mich hat es den tollen Nebeneffekt, mir dort gleich ein wenig Heimatgefühle zu holen.

Denn sind wir nicht alle ein bisschen Döner?

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